Canyon Lux World Cup im Test: Der neue Cross-Country-Champion?

2022-12-20 11:32:17 By : Ms. Christine Ma

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Canyon Lux World Cup CFR im Test: Aus Lux wird Lux World Cup, aus leicht wird noch leichter, aus schnell auch noch schneller? Canyon präsentiert die neue Version des hauseigenen Race-Fullys und legt noch mal eine Schippe drauf: Eine progressivere Geometrie, leichteres Gewicht und viele spannende Details sollen das Race-Fully von Loana Lecomte, Mathieu van der Poel und Co. auf das nächste Level heben. Wir konnten das Top-Modell Lux World Cup CFR LTD bereits ausgiebig testen und möchten euch unseren ersten Eindruck nicht vorenthalten.

Vier Jahre liegt nun die Einführung des vergangenen Lux-Modells zurück: 2018 verpassten die Koblenzer ihrem Cross-Country-Bike ein grundlegendes Update mit dem Ziel, Mathieu van der Poel und Co. ein optimales Gefährt an die Seite zu stellen, mit dem nicht nur der Niederländer in der Folge von Erfolg zu Erfolg fahren konnte. Dabei dürften vielen Szenekenner*innen insbesondere die Erfolge der Französin Pauline Ferrand-Prévot in Erinnerung sein, die über die vergangenen Jahre hinweg eines der größten Aushängeschilder der Marke Canyon im MTB-Bereich verkörperte und somit auch die hohe Funktionalität des Race-Fully Lux bewies.

Mit den positiven Erfahrungen der Top-Stars im Gepäck nahmen die Ingenieure und Produkt-Manager im Hause Canyon die Weiterentwicklung des Canyon Lux auf und stellen nun – vier Jahre später – ein neues, optimiertes Rad für die Rennstrecke vor. „Evolution statt Revolution“ lautet die Devise: Die 2018 veränderte Dämpferanordnung mit horizontal ausgerichtetem Dämpfer bleibt erhalten, auch der Federweg des Rades verbleibt bei 100 mm, ebenso wie das Grundprinzip eines Fahrwerks nach dem Prinzip eines abgestützten Eingelenkers.

Grundlegende Neuerung sind vor allem eine progressivere Geometrie und eine optimierte Positionierung des Dämpfers für eine höhere Effizienz. Darüber hinaus kommt das Lux erstmalig im Rahmen der CFR-Linie mit den zugehörigen optimierten, hochmodularen Carbon-Fasern und einer neuen Carbon-Umlenkung daher, was das Gewicht des Rahmens um 127 g drücken soll. Eine Reihe von Details, bei denen Ingenieure und Produkt-Manager eine Menge Ideen einfließen lassen konnten, runden das Gesamtpaket des neuen Lux World Cup ab.

Auch wenn eine Revolution im Hause Canyon mit dem neuen Lux ausbleibt, ist die Reihe der Änderungen in Bezug auf das Vorgängermodell beträchtlich: Insbesondere die bereits erwähnte Reduktion des Rahmengewichts dürfte allen Rennfahrer*innen besonders gut schmecken. 127 g spart Canyon laut eigener Angabe im Vergleich zum Vorgängermodell ein. So wiegt der Rahmen nun nach gemessener DIN-Norm (mit Hardware, ohne Dämpfer, Rahmengröße M) 1.535 g. Damit bricht Canyon laut eigener Aussage alle bisherigen Rekorde im Vergleich zur Konkurrenz auf dem Markt, wobei es zu berücksichtigen gilt, dass eine Vergleichbarkeit angesichts unterschiedlichster Messverfahren der Hersteller schwerfällt.

Wie gelingt es Canyon, das Gewicht des Rahmens im Vergleich zum ohnehin schon leichten Vorgängermodell zu drücken, ohne dabei Einbußen in puncto Haltbarkeit und Stabilität in Kauf zu nehmen? Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Verwendung hochmodularer Carbon-Fasern, die bereits bei den Top-Modellen auf der Straße und beim Hardtail Exceed zum Einsatz kommen. Wer mehr Details hierzu wissen möchte, findet im Canyon Exceed-Test ausführliche Erläuterungen.

Weitere Gewichtseinsparungen erzielt Canyon durch eine gänzlich neu entwickelte Umlenkung des Dämpfers. Sowohl die Dämpferanlenkung selbst als auch der Umlenkhebel sind im Gegensatz zum Vorgängermodell aus Carbon gefertigt. Bewusst haben die Ingenieure des Lux versucht, die Umlenkung derart zu konstruieren, dass möglichst wenig Kleinteile benötigt werden. Einerseits würde dies sonst das Gewicht in die Höhe schnellen lassen und andererseits die Langlebigkeit des Rades einschränken.

Letzteres soll zudem durch den Einsatz von Ceramic Speed SLT-Lagern an allen relevanten Bauteilen (inklusive Steuersatz) verhindert werden: Die Edelstahllager von Ceramic Speed sind allesamt in ein festes Kunststoffpolymer mit Öl eingeschlossen und sollen daher selbstschmierend und besonders korrosionsresistent sein. Um den Schutz der Lager vor Dreck und Wasser zu verstärken, verbaut Canyon darüber hinaus an allen kritischen Stellen zusätzliche Dichtungen. Ferner gilt für alle Ceramic Speed-Lager am Canyon Lux World Cup eine lebenslange Garantie, sodass im Falle eines Defekts Abhilfe gesichert ist.

Eine weitere Neuerung am Canyon Lux World Cup, mit einem erheblichen optischen Effekt, ist die Einführung der Impact Protection Unit (IPU): Bereits beim Race-Hardtail Exceed wurde der Lenkeranschlagschutz, der bis dato als zusätzlicher Aufsatz auf dem Oberrohr verbaut wurde, ins Innere des Steuersatzes verlagert. Nun folgt dieser Schritt auch beim Race-Fully Lux: Ein speziell entwickelter Steuersatz von Acros nimmt alle Schalt- und Bremszüge auf und führt diese ins Innere des Rahmens. Zugleich besitzt der Steuersatz einen Anschlagsmechanismus, der den Lenker daran hindert, gegen das Oberrohr des Rahmens zu schlagen. Die Zugführung im Inneren des Rahmens wird zudem über einlaminierte Kabelkanäle unterstützt, sodass ein Wechsel der Brems- und Schaltzüge leicht von der Hand gehen sollen.

In Bezug auf das Fahrverhalten des Lux blieben sich die Entwickler*innen bei Canyon treu und veränderten nur Details am Rad. Canyon setzt damit im Grundsatz weiterhin auf den selbst bezeichneten Drei-Phasen-Federungs-Ansatz: Während eines Kompressionsvorgangs durchläuft der Hinterbau drei Phasen: eine sensible, eine lineare und eine progressive. In der ersten Phase arbeitet der Hinterbau sehr feinfühlig und soll Unebenheiten gekonnt wegbügeln, bevor die Kennlinie im mittleren Teil des Federwegs eine lineare Form annimmt. Zu guter Letzt geht der Hinterbau in eine progressive Phase über, die selbst äußerst harte Schläge abfangen sollte, ehe der Dämpfer im Worst-Case-Szenario durchschlägt.

Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden in dieser Hinsicht lediglich Optimierungen vorgenommen, die größtenteils Veränderungen der Geometrie betreffen – an späterer Stelle mehr dazu. Dass dennoch jeder noch so kleine Stein im Hause Canyon umgedreht wurde, um die Performance des Rades zu verbessern, zeigt die nur bei genauem Hinsehen sichtbare Veränderung der Dämpferposition. Der Dämpfer ist beim neuen Lux World Cup leicht nach vorne gewandert und soll in Kombination mit der neuen Umlenkung aus Carbon die Effizienz des Rades auf dem Trail erhöhen. Insbesondere der Anti-Squat, also das Wippen im Antritt, soll demnach verbessert worden sein.

Weitere Eigenschaften, die bereits vom Vorgängermodell des Lux World Cup bekannt sind, lassen sich auch am neuen Rad von Loana Lecomte, Marathon-Weltmeister Andreas Seewald und Co. wiederfinden: Alle Rahmengrößen bieten Platz für zwei große 750 ml-Flaschen – auch die kleinste Rahmengröße XS –, zudem verwenden alle Modelle eine hauseigen entwickelte Kettenführung, die minimalistische 4,2 g (inklusive Schraube) auf die Waage bringt. Zu guter Letzt verwendet Canyon ihre selbst entwickelte Quixle-Steckachse am Hinterrad, die sich werkzeuglos ein- und ausbauen lässt.

Ein wesentlicher Kernaspekt der Neuerungen am Lux World Cup betrifft – wie bereits angedeutet – die Geometrie: Canyon geht mit dem Trend der Zeit, der Cross-Country-Bikes immer länger und flacher ausrichtet, um auf den anspruchsvollen Strecken rund um den Globus bestmöglich bestehen zu können. Dabei bleibt Canyon seinem Ansatz der vergangenen Jahre treu und geht nicht gänzlich in die Vollen im Vergleich zu manch anderen Herstellern auf dem Markt.

Was bedeutet dies konkret? Der Reach des Lux World Cup wächst im Vergleich zum Vorgängermodell bei allen Rahmengrößen um 15 mm, der Lenkwinkel fällt von 70° auf 68,5°. Um die Effekte des längeren und flacheren Ansatzes auszugleichen, verbaut Canyon das hauseigene Carbon-Cockpit nun standardmäßig mit einer um 10 mm verkürzten Vorbaulänge von 70 mm. Zudem steigt der Sitzwinkel um 0,5° Grad auf 75° an. Damit das Lux World Cup die vom Vorgänger bekannte Agilität beibehält und der Radstand nicht zu lang ausfällt, wurden die Kettenstreben auf 430 mm gekürzt. Interessant für alle Fans von absenkbaren Sattelstützen: Das Sitzrohr des neuen Lux World Cup fällt 10 mm kürzer aus als das des Vorgängermodells und ermöglicht somit die Verwendung von Dropper Posts mit einem Hub von bis zu 125 mm (je nach Sattelstützen-Modell).

Im Vergleich zur Konkurrenz positioniert sich Canyon damit nicht unbedingt an der Spitze der Innovationsträger der Szene, sondern vielmehr in der Mitte des aktuellen Status quo auf dem Markt: Die mitunter progressivsten Geometrien auf dem Markt findet man aktuell am Specialized Epic S-Works (Test) und dem Scott Spark (Test), wobei letzteres aufgrund der Verwendung eines 120 mm-Fahrwerks nicht unbedingt mit dem Canyon Lux vergleichbar ist. Beide Bikes kommen mit einem Reach von 470 mm in Größe L daher, große Unterschiede sind jedoch vor allem in Bezug auf Lenkwinkel, Sitzwinkel und Radstand zu erkennen. Das Scott Spark besitzt einen Lenkwinkel von 67,2°, das Specialized Epic S-Works von 67,5° – Canyon liegt mit dem Lux bei 68,5°. Der Sitzwinkel der beiden Rennboliden von Scott und Specialized liegt bei 76,6° und 75,5° und ist damit jeweils steiler als beim Canyon Lux (75°) – letztlich fällt damit der Radstand des Canyon Lux World Cup um 23 mm und 12 mm kürzer aus als bei der Konkurrenz.

Vergleicht man das Lux World Cup hingegen mit einem Modell wie dem Orbea Oiz (Test), das aktuell in vielerlei Hinsicht die Marktmitte verkörpert und sowohl bei Rennfahrerinnen als auch Hobbyfahrerinnen äußerst beliebt ist, so sind deutlich geringere Unterschiede ersichtlich: Das Orbea Oiz besitzt einen etwas steileren Lenkwinkel von 69°, den identischen Sitzwinkel von 75°, jedoch einen deutlich kürzeren Reach von 456 mm in Rahmengröße L.

Insgesamt vier verschiedene Modelle stehen beim neuen Canyon Lux World Cup zur Verfügung: Dabei rollen die beiden Top-Modelle unter der CFR-Bezeichnung auf dem zugehörigen Leichtbau-Rahmen mit den optimierten hochmodularen Carbon-Fasern. Die beiden anderen Modellvarianten werden mit einem etwas schwereren Rahmen (1.925 g, Rahmengröße M, Herstellerangabe) ausgeliefert. Unterschiede zwischen den beiden Rahmenvarianten bestehen lediglich in der Zusammensetzung der Materialien und in Details des Carbon-Layups, jegliche Funktionalitäten bleiben auch bei den CF-Modellen erhalten.

Die beiden Topmodelle der CFR-Linie gibt es einerseits in kompletter SRAM/RockShox-Austattung inklusiver elektronischer Schaltung und RockShox Sid/Sid Luxe-Fahrwerk und andererseits in Alpecin-Fenix-Lackierung und -Austattung mit Shimanos XTR-Antrieb und Fox Factory-Fahrwerk zu erwerben. Bei den beiden günstigeren CF-Modellen kommen im Wesentlichen Komponenten von Shimano und Fox zum Einsatz: Das CF 7-Modell wird mit einem Shimano XT-Antrieb ausgeliefert, das CF 6-Modell rollt auf der SLX-Gruppe der Japaner. An beiden Modellen kommt ein Fox Performance-Fahrwerk zum Einsatz. Preislich liegen die verschiedenen Modelle im Bereich von 3.499 € bis 7.999 €.

Die in der jüngeren Vergangenheit sehr lebhaft geführte Diskussion um das Thema der absenkbaren Sattelstützen hat Canyon für sich derart beantwortet, dass kein Rad der neuen Lux World Cup-Serie mit einer solchen ausgerüstet wird. Analysen der Interessengruppen im Bereich der Marathon- und Cross-Country-Rennszene hätten ergeben, dass die Gewichtsersparnis einer festen Sattelstütze relevanter sei als die möglichen Effekte der Nutzung einer absenkbaren Sattelstütze. Dennoch ist es möglich, eine absenkbare Sattelstütze im Canyon Lux World Cup zu montieren – im Inneren des Rahmens ist auch eine Führung für die Verlegung eines mechanischen Zuges vorgesehen.

Auch in einer weiteren aktuell hochrelevanten Frage innerhalb der Szene positioniert sich Canyon eher auf der traditionelleren Seite: Der Trend hin zu mehr Federweg im Marathon- und Cross-Country-Geschehen, wie etwa beim Scott Spark, rückt beim neuen Canyon Lux World Cup in den Hintergrund: 100 mm sei noch immer der fixe Status quo in der Szene und werde auch weiterhin stark von Profis und Hobby-Athlet*innen nachgefragt, so die Argumentation von Canyon. Außerdem bieten die Koblenzer das Lux Trail mit 120 mm Federweg an, das erst im vergangenen Jahr vorgestellt wurde (Canyon Lux Trail-Test). Das neue Lux World Cup ist ebenfalls für die Nutzung von Federgabeln bis zu einem Federweg von 120 mm freigegeben, das Handling und die Geometrie des Rades sind jedoch auf die Nutzung von 100 mm optimiert worden.

Alle technischen Daten, Details und Standards des Canyon Lux World Cup findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

World Cup auf dem Papier gleich World Cup auf dem Trail? Das Canyon Lux ist seit seiner Einführung im Jahr 2018 bekannt dafür, besonders antrittsstark und agil zu sein. Zudem glänzte das Lux im großen Cross-Country-Vergleichstest 2020 gegenüber der namhaften Konkurrenz von Cannondale, Specialized und Trek mit einem sehr harmonischen Fahrwerk, das Einbußen in Bezug auf die Fahrstabilität größtenteils wettmachen konnte. Die Kritik unsererseits beschränkte sich damals auf einige wenige Aspekte, die sich die Entwickler*innen beim neuen Lux zu Herzen genommen haben. Die veränderten Aspekte des Canyon Lux zeigen nämlich allesamt Wirkung und sorgen tatsächlich für ein noch besseres, noch schnelleres Lux.

Aber der Reihe nach: Durch die Kombination aus verlängertem Reach und verkürztem Vorbau bleibt die Fahrposition weitestgehend identisch zum Vorgänger. Sehr sportlich, aber keineswegs zu fordernd, sitzt man auf dem Lux World Cup. Individuelle Vorlieben in Bezug auf die Cockpithöhe lassen sich leicht via Vorbauspacern anpassen, was aufgrund der neuen IPU-Einheit am Steuersatz jedoch etwas mehr Aufwand mit sich bringt als beim alten Modell. Am Berg und auf Flachpassagen lässt sich somit genügend Druck auf dem Vorderrad aufbauen, sodass ein schnelles Vorankommen garantiert ist.

Ebenfalls beibehalten konnten die Entwickler*innen von Canyon die sehr spritzige und leichtgängige Fahrweise des Lux: Das Lux World Cup liebt es, aus verwinkelten Ecken heraus beschleunigt zu werden. Jedes einzelne Watt wird spürbar in Vortrieb umgewandelt. Die Veränderungen der Geometrie zeigen hierbei keinerlei negative Auswirkungen: Durch die verkürzten Kettenstreben werden etwaige Einbußen der längeren und flachen Geometrie vollständig kompensiert. Welche Fähigkeiten das Lux World Cup in Bezug auf die Antrittsstärke besitzt, konnte man unter anderem bei Luca Schwarzbauer während seines famosen Sieges im Short Track von Nove Mesto auf dem neuen Lux World Cup beobachten.

Auf dem Trail zeigt sich beim Lux World Cup erstmalig so richtig, welche Auswirkungen vier Jahre Ingenieursleistung mit sich bringen können: 2020 kritisierten wir noch ein zu starkes Wippen im Antritt bei geöffnetem Fahrwerk, nun verbessert sich Canyon in dieser Hinsicht um einiges. Gänzlich antriebsneutral ist das Lux World Cup zwar nicht unterwegs, jedoch greift man unterbewusst wesentlich seltener beim neuen Lux World Cup zum Lockout als noch beim alten Modell. Gegenüber den Benchmarks in dieser Hinsicht wie beispielsweise dem Trek Supercaliber (Test) hat das Lux World Cup weiterhin das Nachsehen, mit anderen Modellen auf dem Markt wie dem Specialized Epic S-Works kann es jedoch inzwischen vollständig mithalten.

Auch bergab zeigen die Veränderungen Wirkung: Die angepasste Geometrie fährt sich wesentlich entspannter und ruhiger über schnelle Wurzel- und Steinpassagen – die Laufruhe des neuen Lux-Modells übertrifft jene des alten in erheblichem Maße. Im Vergleich zu den Top-Rädern auf dem Markt in dieser Hinsicht muss das Lux World Cup jedoch weiterhin zurückstecken: Insbesondere bei schnellen Passagen mit vielen aufeinanderfolgenden Hindernissen empfanden wir das Lux World Cup etwas nervöser als beispielsweise das Specialized Epic S-Works.

Dabei gilt jedoch weiterhin, dass das Lux World Cup mit einem starken Fahrwerk vieles ausgleichen kann und insbesondere in Terrain mit niedriger und mittlerer Geschwindigkeiten besonders auftrumpfen kann. Die Wendigkeit und Agilität durch die kurzen Kettenstreben und der kürzeren Grundausrichtung im Vergleich zu progressiveren Rädern auf dem Markt verhilft dem Lux World Cup zu einer hohen „Verspieltheit“. Viel Fahrspaß und Effizienz sind auf dem Trail in diesen Situationen garantiert. Einziges Manko aus unserer Sicht: Eine absenkbare Sattelstütze fehlt an diesen Stellen, was den Komfort und die Geschwindigkeit auf dem Trail nochmals erhöhen würden.

„Evolution statt Revolution“ – wer die Strategien von Canyon im Cross-Country- und Marathon-Bereich in den vergangenen Jahren verfolgt hat, der dürfte nicht überrascht sein, dass beim neuen Lux World Cup keine futuristische Neuentwicklung herauskommen würde, sondern eher ein optimiertes Race-Bike, das seine ursprünglichen Gene beibehält. Und so glänzt das Lux World Cup mit den gleichen Tugenden wie bereits sein Vorgängermodell: hohe Agilität, leichtes Gewicht, astreines Fahrwerk.

Darüber hinaus gelang es Canyon, Kritikpunkte aus der Vergangenheit aufzunehmen und beim neuen Modell spürbar zu verbessern. Die Fahrstabilität nimmt dank progressiverer Geometrie zu, die Antriebsneutralität hat sich zudem erheblich verbessert. Kritik muss das Canyon Lux World Cup lediglich in Bezug auf das Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten einstecken, außerdem vermissen wir eine absenkbare Sattelstütze. Dennoch kann sich das Endprodukt allemal sehen lassen, aus dem schnellen Lux wurde definitiv ein noch schnelleres Lux World Cup!

Was sagst du zum neuen Canyon Lux World Cup?

Das Lux World Cup wurde von Canyon im Rahmen eines Pressecamps in Koblenz vorgestellt und dort von über mehrere Tage hinweg getestet. Anschließend wurde uns das Rad von Canyon bis zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. In diesem Zeitraum konnten wir das Rad auf den Trails rund um Heidelberg ausgiebig testen.

Hier haben wir das Canyon Lux World Cup getestet

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