Thrombose: Symptome, Ursachen und Behandlung - NetDoktor.de

2022-12-20 11:00:00 By : Mr. Yan LIU

Jens Richter ist Chefredakteur bei NetDoktor. Seit Juli 2020 ist der Mediziner und Journalist außerdem als COO für den Geschäftsbetrieb und die strategische Weiterentwicklung von NetDoktor verantwortlich.

Die Thrombose ist ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel. Am häufigsten entstehen Thrombosen in den Venen im Bein. Wichtige Thrombose-Anzeichen sind Schwellung, Schmerzen und eine rote oder bläuliche Verfärbung der Haut. Auch Fieber ist möglich. Eine Thrombose ist gefährlich, weil sich das Gerinnsel lösen und in andere Organe gespült werden kann. Lesen Sie alles Wichtige über die Thrombose: Symptome, Diagnose, Behandlung und Vorbeugung!

Es gibt eine Reihe sehr typischer Anzeichen für eine Thrombose. Je nachdem, wo sich das Gerinnsel gebildet hat, unterscheiden sich die Symptome teilweise.

Welche Anzeichen sind typisch für eine Thrombose?

Am häufigsten entstehen Thrombosen in den Venen im Bein. Die Anzeichen dafür können gering sein oder ganz fehlen. Typisch sind Schmerzen beim Auftreten, beim Strecken der Wade sowie bei Druck auf Wade und Fußsohle. Bei ausgeprägten Thrombosen schwillt das Bein manchmal an oder zeigt eine bläulich-rote Verfärbung. Manchmal sind auch erweiterte Venen in der Leiste und am Unterbauch sichtbar.

Was kann ich tun, um eine Thrombose zu verhindern?

Lassen Sie Ihr individuelles Thromboserisiko von Ihrem Internisten bestimmen. Risikopatienten sollten Thrombosestrümpfe tragen und auf die Pille verzichten. Auch bei Langstreckenflügen, nach orthopädischen Operationen und bei bettlägerigen Personen ist das Thromboserisiko erhöht, achten Sie hier auf ausreichend Bewegung. Und bei akuten Beinbeschwerden sollte ein Arzt die Ursache möglichst schnell abklären.

Warum ist das so wichtig? Was passiert, wenn eine Thrombose unentdeckt bleibt?

Die größte Gefahr ist, dass sich ein Stück des Blutgerinnsels löst, in die Lungenblutgefäße gelangt und diese verschließt. Die sogenannte Lungenembolie äußert sich durch schnellen Puls, Kurzatmigkeit oder Atemnot und manchmal auch Schwindel. Diese Symptome weisen auf einen gefährlichen Notfall hin und müssen sofort behandelt werden. Denn eine Lungenembolie kann tödlich verlaufen.

Gründer und Eigentümer des Haut- und Laserzentrums Dermatologie am Dom in München, einer der ersten Lasertherapeuten in München.

Thrombosen bilden sich besonders häufig in den großen Venen des Unterschenkels. Denn dort fließt das Blut gegen die Schwerkraft besonders langsam zum Herzen zurück. Die häufigsten Thrombose-Anzeichen sind dann:

Auch wenn einige der genannten Symptome fehlen, ist eine Thrombose im Bein trotzdem nicht ausgeschlossen. Genauso wenig sind die genannten Thrombose-Anzeichen ein Beweis dafür, dass wirklich eine Beinvenenthrombose vorliegt.

Auch die Venen im Arm können durch Blutgerinnsel verschlossen werden. Dies passiert aber sehr viel seltener vor als im Bein. Typische Thrombose-Symptome im Arm sind:

Thrombosen in den Armen verursachen meist stärkere Beschwerden als Gefäßverschlüsse in den Beinen. Außerdem machen sie sich durch eine verstärkte Venenzeichnung bemerkbar, weil das Blut über Umwege seinen Weg zum Herzen sucht.

Eine Analthrombose macht sich durch eine schmerzhafte Schwellung im Afterbereich bemerkbar. Sie ist oft nur schwer von Hämorrhoiden zu unterscheiden, hat aber eine andere Ursache: Bei der Analthrombose ist eine kleine Vene des unteren Analkanals durch ein Blutgerinnsel verschlossen. Als Hämorrhoiden bezeichnet man umgangssprachlich dagegen die Vergrößerung des arteriovenösen Gefäßpolsters am Ausgang des Enddarms (der Fachbegriff lautet Hämorrhoidalleiden).

Analvenenthrombosen sind sehr schmerzhaft, insbesondere deshalb, weil sie direkt im Bereich der Öffnung liegen. Sie lassen sich meist gut behandeln. Hier erfahren Sie mehr zu Symptomen, Ursachen und Therapie der Analthrombose!

Bei der Sinusvenenthrombose (SVT) ist der Blutfluss in den Venen im Gehirn durch ein Blutgerinnsel gestört. Es kommt häufig zu einem Blutstau. Vor allem im Zusammenhang mit der Impfung gegen das Coronavirus Sars-Cov-2 machte die Hirnvenenthrombose Schlagzeilen. Nach der Immunisierung kam es, wenn auch sehr selten, bei einigen Geimpften zu zerebrale Sinus- und Venenthrombosen. Sie verursacht die folgenden Symptome:

Grundsätzlich können Thrombosen in allen Blutgefäßen des Körpers entstehen. Anders als etwa bei Thrombosen in den Extremitäten sind die Symptome dann aber oft uneindeutig. Es können beispielsweise starke Schmerzen oder Funktionsstörungen von Organen auftreten. Zur Abklärung solcher unspezifischer Thrombose-Symptome sind immer weitere ärztliche Untersuchungen erforderlich.

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Für die Behandlung einer Thrombose bieten sich prinzipiell drei Methoden an:

Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt unter anderem vom Ort ab, an dem sich das Gerinnsel gebildet hat. Oft müssen die verschiedenen Behandlungsansätze auch miteinander kombiniert werden.

Das wichtigste Ziel der Thrombose-Behandlung ist es zu verhindern, dass sich das Gerinnsel von der Venenwand ablöst und mit dem Blutstrom in lebenswichtige Organe wandert. Denn dann besteht die Gefahr einer sogenannten Embolie (zum Beispiel einer Lungenembolie). Das Gerinnsel verstopft dabei eine Arterie mit möglicherweise lebensbedrohlichen Folgen. Außerdem sollen langfristige, irreparable Schäden an den betroffenen Blutgefäßen, Extremitäten oder Organen (postthrombotisches Syndrom) vermieden werden.

Wichtige Sofortmaßnahmen bei einer frisch aufgetretenen Thrombose in den Extremitäten bestehen darin, das betroffene Bein oder den Arm hochzulagern und einen Kompressionsverband anzulegen. So lässt sich verhindern, dass sich das Blut noch mehr zurückstaut und die Extremität weiter anschwillt.

Der Kompressionsverband muss deutlich über den Ort der Thrombose hinausreichen – bei einer Unterschenkelthrombose also bis unter das Knie. Er muss straff sein, um die Venen so stark zusammenzudrücken, dass das Blut in ihnen besser fließt. Allerdings darf er die Extremität an keiner Stelle einschnüren.

Eine gute Möglichkeit, einen ausreichend kräftigen und gleichmäßigen Kompressionsgrad zu erreichen, sind Thrombose-Strümpfe der Kompressionsklasse II.

Die Kompressionsbehandlung sollte langfristig fortgesetzt werden, wenn durch die Thrombose Venen geschädigt wurden.

Die medikamentöse Thrombosebehandlung soll verhindern, dass das Blutgerinnsel weiterwächst und womöglich in die Lungenarterien geschwemmt wird. Im besten Fall kann das Medikament bewirken, dass körpereigene Stoffe (Enzyme) den Thrombus wieder verkleinern oder sogar ganz aufzulösen. Gerinnungshemmende Medikamente können zudem die Neuentstehung einer Thrombose verhindern.

Man beginnt die Behandlung der Thrombose mit einer sogenannten Initialen Antikoagulation - unabhängig von der Lokalisation der Thrombose. Diese sollte sofort beginnen, wenn ein Arzt sicher oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Thrombose aus Ursache der beschwerden identifiziert hat.

Zum Einsatz kommt bei der initialen Antikoagulation meist der Wirkstoff Heparin, der die Blutgerinnung hemmt. Er muss dafür in hoher Dosierung unter die Haut (subkutan) gespritzt oder als Infusion gegeben werden. Denn bei Einnahme über den Mund würde Heparin im Magen-Darm-Trakt zerfallen und dann nicht in die Blutbahn gelangen.

Auch der gerinnungshemmende Wirkstoff Fondaparinux kann für die initiale Antikoagulation eingesetzt werden - vor allem dann, wenn Patienten auf eine Heparingabe mit einem lebensgefährlichen Absinken der Zahl der Blutplättchen (= Thrombozyten) reagiert haben. Fondaparinux wird unter die Haut gespritzt.

Weitere Wirkstoffe der akuten Thrombose-Behandlung sind die sogenannten DOACs (direkte orale Antikoagulanzien) Rivaroxaban und Apixaban.

Im Anschluss – meist nach etwa fünf bis zehn Tagen – erhalten die Patienten ein gerinnungshemmendes Medikament in Tablettenform, um zu verhindern, dass sich ein neues Gerinnsel bildet. Diese sogenannte Erhaltungstherapie wird über drei bis sechs Monate fortgesetzt. Eingesetzt werden dafür sogenannte Vitamin-K-Antagonisten (woe Phenprocoumon, Warfarin). Das sind Gegenspieler des für die Blutgerinnung wichtigen Vitamin K.

Die richtige Dosierung dieser Medikamente muss regelmäßig durch Blutkontrollen der Gerinnungswerte überprüft werden!

Besteht das Risiko einer erneuten Thrombose, kann die Erhaltungstherapie länger als sechs Monate fortgeführt werden. Das geschieht zum Beispiel bei Patienten, die durch einen Unfall, eine Operation oder eine Schwangerschaft ein temporär erhöhtes Rückfallrisiko haben. Bei Tumorerkrankungen kann das Thrombose-Risiko allerdings auch dauerhaft erhöht sein. Auch dann kann die Erhaltungstherapie länger andauern.

Insbesondere bei jungen Patienten, die zum ersten Mal eine Thrombose in einer großen Vene im Bein-Beckenbereich erleiden, kann ein operativer Eingriff die beste Behandlungsoption sein. Dabei versucht der behandelnde Arzt, den Blutpfropf (Thrombus) mithilfe eines Katheters zu fassen und aus der Vene zu ziehen. Ärzte sprechen auch vom "Rekanalisieren", weil mit dem Eingriff ein verstopftes Blutgefäß wieder durchgängig gemacht wird. Die Ärzte prüfen auch, ob in der Vene ein Strömungshindernis besteht, das beseitigt werden kann.

Oft wird über den Katheter auch ein Thrombus-auflösendes Medikament gegeben. Diese lokale Form der Thrombose-Behandlung hat bessere Erfolgsquoten und geringere Risiken als die früher häufig eingesetzte systemische Behandlung, bei der sich das Medikament in hoher Dosierung im ganzen Körper verteilen musste.

Die Rekanalisationstherapie sollte möglichst früh durchgeführt werden, um das Risiko eines Postthrombotischen Syndroms zu verringern. Mögliche Komplikationen dieser Art der Thrombose-Therapie sind Blutungen, aber auch versehentliche Ablösungen von Gerinnselteilen. Diese könnten dann in der Venenbahn weiter Richtung Herz und dann in den Lungenkreislauf gelangen.

In Einzelfällen wird Patienten mit einer Beinvenenthrombose eine Art "Sieb" in die Hohlvene (Vena-cava-Filter) eingesetzt, entweder dauerhaft oder vorübergehend. Es soll verhindern, dass abgelöste Blutgerinnsel in die Lunge geschwemmt werden. Infrage kommt dieser Eingriff etwa bei Patienten, die trotz gerinnungshemmender Medikamente wiederholt eine Lungenembolie erleiden.

Thrombosen sind Blutgerinnsel, die sich in den Blutgefäßen – fast immer in Venen – bilden. Sie können grundsätzlich drei verschiedene Ursachen haben, die allein oder in Kombination bestehen können:

Der Blutrückfluss zum Herzen muss in den tiefen Beinvenen gegen die Schwerkraft funktionieren. Dies wird bei gesunden, körperlich aktiven Menschen durch zwei Mechanismen unterstützt:

Wenn einer dieser Mechanismen oder sogar beide nicht funktionieren, kann sich der Blutfluss stark verlangsamen - das Thromboserisiko steigt. Die ist zum Beispiel bei langem Sitzen im Auto, Flugzeug oder in der Bahn der Fall. Eine Thrombose in solchen Fällen wird daher auch oft "Reisethrombose" genannt.

Auch das stundenlange Sitzen am Computer kann das Thromboserisiko erhöhen.

Genauso entfällt nach Verletzungen oder Operationen, nach denen das Bein ruhiggestellt oder generell strikte Bettruhe eingehalten werden muss, die natürliche Wirkung der Muskelpumpe. Da durch jedes Trauma – und dazu gehören im weiteren Sinne auch Operationen – zudem die Gerinnungsbereitschaft des Blutes deutlich ansteigt, ist das Risiko für eine Thrombose nach Operationen stark erhöht.

Krampfadern (Varizen) sind stark erweiterte Blutgefäße. Sie treten besonders häufig im Bereich der Beine, insbesondere der Unterschenkel auf. In Krampfadern fließt das Blut langsamer, und zudem funktionieren hier die natürlichen Ventile in den Venen (Venenklappen) nicht mehr richtig. Dadurch steigt das Risiko für eine Thrombose.

Lesen Sie mehr über Ursachen und Behandlung von Krampfadern.

Bei einer Venenthrombose in einem Bein ist dieses überwärmt und geschwollen. Bestimmte Druckpunkte und Bewegungen lösen Schmerzen aus, was der Arzt (meist ein Facharzt für Innere Medizin) mit einer körperlichen Untersuchung feststellen kann. Typisch sind zum Beispiel:

Generell gilt: Eine oberflächliche Thrombose zeichnet sich durch stärkere Beschwerden aus und lässt sich daher oft leichter diagnostizieren als ein Gefäßverschluss in tieferliegenden Venen (Phlebothrombose). Letztere hat aber häufiger schwerwiegende Folgen.

Darüber hinaus kann eine Ultraschall-Untersuchung den Verschluss von Venen bildlich darstellen.

Mit einer Phlebografie (auch: Phlebographie) lassen sich die Blutgefäße auf einer Röntgenaufnahme darstellen. Das Verfahren eignet sich daher gut zur Diagnose einer tiefen Beinvenenthrombose. Dazu wird ein Kontrastmittel in eine oberflächliche Vene auf dem Fußrücken gespritzt. Um sicherzustellen, dass das Kontrastmittel den Weg in die tiefen Beinvenen findet, werden zuvor die Venen nahe der Hautoberfläche mit einer mäßig strammen Bandage abgebunden. Dort, wo eine Thrombose besteht, ist der Fluss des Kontrastmittels unterbrochen oder wirkt "eingeschnürt", was man auf den Röntgenbildern erkennen kann.

Ein viel genutztes Untersuchungsverfahren in der Gefäßmedizin ist auch die Computertomografie (CT). Bei diesem Verfahren wird der Körper des Patienten mittels Röntgenstrahlen virtuell in Scheiben geschnitten. Aufgrund der hohen Bilderdichte lassen sich auch Gefäße und Organe darstellen. Diese Methode wird zum Beispiel bei Verdacht auf Thrombosen im Bauch oder einer Sinus-cavernosus-Thrombose im Kopf benutzt.

Bei seltenen Formen von Gefäßverschlüssen können weitere Untersuchungen nötig sein, zum Beispiel eine Augenspiegelung (Funduskopie) bei einer Thrombose im Auge.

Neben der Bildgebung ist auch eine Blutuntersuchung wichtig. Hierbei wird nach Abbauprodukten von Blutgerinnseln gesucht, den sogenannten D-Dimeren. Dabei ist zu beachten, dass der D-Dimer-Thrombose-Test nur zum Ausschluss eines Blutgerinnsels eingesetzt werden sollte, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Gefäßverschluss besteht. Ein breites Screening ist mit diesem Bluttest nicht durchführbar.

Tritt eine Thrombose in der Schwangerschaft oder nach einer Tot-/Fehlgeburt auf, sollten zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden, um die Ursache zu finden. Dadurch kann ein ähnlicher Verlauf bei einer späteren Schwangerschaft gegebenenfalls vermieden werden.

Auch bei Thrombosen, die keine klar erkennbare Ursache haben oder in untypischen Gefäßen auftreten, wird der Arzt zusätzlich versuchen, die Ursache der Gerinnselbildung zu finden. Manche Menschen leiden zum Beispiel an Erbkrankheiten, welche die Blutgerinnung stören können. Zum Nachweis kann eine genetische Untersuchung angezeigt sein.

Eine Thrombose ist eine sehr schwerwiegende Erkrankung und kann gefährliche Komplikationen nach sich ziehen. Diese entstehen,

Die Lungenembolie ist eine besonders häufige und lebensbedrohliche Komplikation einer Thrombose. Dabei wird der Thrombus (oder Teile davon) mit dem Blutstrom durch das Venensystem zur rechten Herzkammer und von dort in die Lungenarterien geschwemmt. Verlegt er dort eine große Arterie, wird ein großer Teil der Lunge nicht mehr durchblutet. Er kann dann nicht mehr am Gasaustausch mitwirken, was einen lebensgefährlichen Sauerstoffmangel verursachen kann.

Zudem wird die rechte Herzkammer beim Versuch, das Blut gegen den hohen Fließwiderstand ins verstopfte Lungengefäß zu pumpen, übermäßig belastet - ein Rechtsherzversagen kann resultieren. Eine Embolie ist daher immer ein medizinischer Notfall!

Lesen Sie mehr über die Symptome und die Behandlung einer Lungenembolie.

Etwa ein Drittel der Patienten mit tiefer Becken- oder Beinvenenthrombose entwickelt ein sogenanntes postthrombotisches Syndrom. Dabei bilden sich Krampfadern aufgrund der gerinnselbedingten Blutabflussstörung, die auch nach Wiedereröffnung der betroffenen Gefäße bestehen bleibt. Durch diese Abflussbehinderung können weitere Gewebeschäden auftreten oder erneute Blutgerinnsel entstehen.

Die beste Thrombose-Prophylaxe (Thrombose-Vorbeugung) besteht darin, die genannten Thrombose-Risikofaktoren zu vermeiden oder zu verringern. So sollte man zum Beispiel auf ausreichend Bewegung achten, besonders auf langen Flugreisen, aber auch bei langen Büro-Arbeitstagen. Außerdem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Trinken, flüssige Speisen) wichtig, um das Blut dünnflüssig zu halten und so die Bildung eines Gerinnsels zu vermeiden.

Nach einer Verletzung oder Operation oder bei anderer krankheitsbedingter Ruhigstellung kann man mit Medikamenten einer Gerinnselbildung vorbeugen: Tägliche Thrombosespritzen mit Heparin können die Entstehung eines Blutgerinnsels in den meisten Fällen verhindern.

Sogenannte Anti-Thrombose-Strümpfe sind spezielle, elastische Strümpfe aus einem hautfreundlichen, dünnen Gewebe, die entweder bis zum Knie reichen, oder sogar über das Knie hinaus den Oberschenkel miterfassen. Durch den leichten Druck, den sie auf die Venen ausüben, fließt das Blut etwas schneller und gleichmäßiger zum Herzen zurück.

Insbesondere, wenn Thrombose-Risikofaktoren wie eine Neigung zu Krampfadern bestehen, vor und nach Operationen sowie auf langen Reisen ist das Tragen von Anti-Thrombose-Strümpfen zu empfehlen. Oft können sie helfen, eine Thrombose zu verhindern.

S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie der Deutschen Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin (Stand: 2017)

Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. Haus der Bundespressekonferenz Schiffbauerdamm 40 10117 Berlin

http://www.dga-gefaessmedizin.de/startseite.html

Aktionsbündnis Thrombose: http://www.risiko-thrombose.de/

Deutsche Gefäßliga e.V. Mühlenstr. 21-25 50321 Brühl

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Jens Richter ist Chefredakteur bei NetDoktor. Seit Juli 2020 ist der Mediziner und Journalist außerdem als COO für den Geschäftsbetrieb und die strategische Weiterentwicklung von NetDoktor verantwortlich.

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